Stromnetze und Kraftwerke stellen die wohl kritischsten aller Kritischen Infrastrukturen dar, denn ein erfolgreicher Angriff auf sie hätte weitreichende Folgen. Und zwar nicht nur für Deutschland, sondern für den gesamten EU-Wirtschaftsraum.
Hackerangriffe sind für Unternehmen der Energiebranche allerdings schon lange Alltag. Und schon längst handelt es sich dabei nicht mehr um Einzelaktionen, sondern um ganze Angriffskampagnen, informiert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Notwendigkeit cybersicherer, resilienter Energiesysteme zeigt sich deutlich – gerade vor dem Hintergrund der Energiewende. Denn der Energiesektor vollzieht aktuell einen tiefgreifenden Wandel. Historisch gewachsene, unabhängige Infrastrukturen transformieren zu einem wechselwirkenden, digitalisierten und automatisierten Gesamtsystem, das unterschiedliche Sektoren und Stakeholder eng miteinander verbindet.
Dringend gefragt sind daher ein konzertiertes Vorgehen aller verantwortlichen Akteure und eine Neuausrichtung der auf diese Bereiche spezialisierten Forschungs- und Industriezweige, um:
- auch in Zukunft Versorgungszuverlässigkeit zu gewährleisten,
- Digitalisierung und Automatisierung als Wirtschaftsfaktor weiter voranzutreiben,
- Planung und Betrieb von Energieversorgungssystemen durch digitale Abbilder zu verbessern und
- der Bedrohung aus dem Cyberraum adäquat begegnen zu können.
Fraunhofer FKIE hat hierzu gemeinsam mit dem Fraunhofer FIT und zwei renommierten Energietechnik-Lehrstühlen der RWTH Aachen, dem Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW) und dem Institute of Complex Power Systems (E.On ACS), das Fraunhofer-Zentrum Digitale Energie gegründet.
Ziel ist es, die vielfältigen Herausforderungen gemeinsam und interdisziplinär anzugehen und domänenübergreifende Kompetenzen in den Schlüsselbereichen Energietechnik, Digitalisierung, IT-Sicherheit und Wirtschaft zu bündeln.