Maritime Systems

Der Schutz und der Einsatz maritimer Systeme und Infrastrukturen für militärische und zivile Anwendungen zählt seit vielen Jahren zu den Forschungsschwerpunkten des Fraunhofer FKIE. Im Einklang mit der Mission des Institutes sind die Fragestellungen dabei vorrangig auf sicherheitsrelevante Aspekte gerichtet.

Dazu zählen beispielsweise Assistenzsysteme zur Evakuierung von Kreuzfahrtschiffen oder zur Bewältigung von Havarien auf Seeschiffen, integrierte Sicherheitskonzepte für Hafenanlagen, prototypische Lösungen für Leitzentralen von Fregatten oder Fragen der Cybersicherheit von IKT-Systemen für die Navigation und Steuerung. Ergebnisse dieser Studien sind sehr realitätsbezogene, praxisrelevante Konzepte, die vielfach Eingang in Produktivsysteme, Prozessmodelle oder verbindliche Rechtsvorgaben gefunden haben. Von großer Relevanz sind dabei auch hier Fragen der Cybersicherheit, da Digitalisierung und Vernetzung eine herausragende Rolle bei der Weiterentwicklung der Wertschöpfungsstrukturen in der maritimen Welt spielen.

Zunehmende Bedeutung sowohl im militärischen wie auch im zivilen Bereich erlangen auch unbemannte Plattformen. Zu ihren Einsatzbereichen zählen u. a. die Detektion und Beseitigung von Minen, die Kartographierung des Meeresbodens oder die Exploration von Lagerstätten. Das Fraunhofer FKIE entwickelt in diesem Kontext leistungsfähige Technologien zur ressourcenoptimierten Missionsplanung, kommunikativen Anbindung oder eigenständigen Navigation autonomer Systeme.

 

Informationen über die Brandlage an Bord

Brennt ein Schiff in einem Hafen, obliegt die Zuständigkeit für die Brandbekämpfung der landseitigen Feuerwehr. Für deren Einsatzkräfte kein alltäglicher Einsatz, birgt ein Brand an Bord eines Schiffes doch besondere Bedingungen, Herausforderungen und Risiken. Im Rahmen des Forschungsprojekts EFAS wurde ein Konzept entwickelt, das die Kommunikation und Übermittlung wichtiger Lagedaten bei Schiffseinsätzen sicherstellt.

 

Transparenz in der maritimen Transportkette

Das »National Single Window« (NSW) ist ein zentrales behördliches Meldesystem für den deutschen Seeschiffsverkehr, das vorrangig administrative Daten meldepflichtiger Unternehmen und Behörden erfasst. Ziel des BMVI-geförderten Projekts »NSW-Plus« ist es, dieses System um sicherheitsrelevante operative Daten der gesamten maritimen Transportkette zu erweitern und allen beteiligten Akteuren zentral zur Verfügung zu stellen.

 

Hafenüberwachung auf, über und unter Wasser

Terroristische Anschläge, Drogenschmuggel, Wirtschaftskriminalität – Szenarien für illegale Machenschaften, die sich zu Wasser, an Land oder auch im Luftraum eines Hafens abspielen, gibt es unzählige. Leider nicht nur fiktiv, sondern auch real. Dann gefährden sie die Sicherheitslage. Zur Unterstützung der Hafensicherheit entwickelt Fraunhofer FKIE zusammen mit ATLAS und Bremenports ein ziviles Hafenüberwachungssystem.

 

Forschungsschwerpunkt

Optimierung sicherheitskritischer Systeme

Im mobilen Usability-Labor »AMbER« werden Untersuchungen durchgeführt, um sicherheitskritische technische Systeme mithilfe von Usability Tests, Expertenbewertungen, Experimenten, Feldstudien oder Erprobungen zu evaluieren und zu optimieren. Neben klassischen Usability-Methoden werden dabei neue Methoden der Nutzerzustandserfassung eingesetzt.

 

Operationszentrale der Zukunft (OPZ)

Fenster gibt es in der Operationszentrale, die geschützt im Inneren des Schiffs liegt, keine. In Zukunft könnte die Aussicht von der Brücke jedoch synthetisch auf eine Panorama-Rundumsicht in der OPZ übertragen werden. In Wachtberg ist die Vision für Besucher der »Operationszentrale der Zukunft« jetzt schon greifbar.

 

Sichere Navigation durch die Nordwestpassage

Die Nordwestpassage wird zunehmend schiffbar. Das ist gut, denn der Weg über sie ist im Vergleich zur Route zwischen Ostasien und Europa über den Suezkanal rund 5000 Seemeilen kürzer. Für Reeder bedeutet das eine enorme Ersparnis. Der Schiffsverkehr dort birgt jedoch enorme Risiken. Das von Fraunhofer mitinitiierte deutsch-kanadische Forschungsprojekt »PASSAGES« möchte das ändern.