Die Nordwestpassage wird zunehmend schiffbar. Das ist gut, denn der Weg über sie ist im Vergleich zur Route zwischen Ostasien und Europa über den Suezkanal rund 5000 Seemeilen kürzer. Für Reeder bedeutet das eine große Ersparnis. Der Schiffsverkehr dort birgt jedoch enorme Risiken. Das möchte ein von Fraunhofer mitinitiiertes deutsch-kanadisches Forschungsteam ändern. Im Projekt »PASSAGES« (Protection and Advanced Surveillance System for the Artic: Green, Efficient, Secure) leistet es die Vorarbeiten für eine sichere Navigation durch das eisige Gewässer.
Keine einfache Aufgabe, denn die Route ist nicht nur durch etliche Buchten, Inseln, nicht kartierte Untiefen und Engstellen anspruchsvoll, sondern auch durch Treibeis, extreme Wetterbedingungen sowie andere Schiffe, die mitunter keine oder falsche Positionsmeldungen absetzen. Über all das muss das System zuverlässig informieren.
Das Problem: Es liegen wenige Daten vor, denn es gibt keine Infrastruktur für Sensorik und Kommunikation. Die gesamte Route ist flächenmäßig größer als Westeuropa und an den Küsten dünn besiedelt. Doch selbst wenn es ausreichend Daten gäbe, müssten diese erst zu brauchbaren Informationen für Schiffsbesatzungen und andere Nutzer aufbereitet werden.