NRW-Innenminister Herbert Reul zu Gast am Fraunhofer FKIE
Zu einem intensiven Austausch über das Thema »Herausforderungen, Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Innere Sicherheit« besuchte jetzt der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul in Begleitung des Staatssekretärs im NRW-Innenministerium, Jürgen Mathies, sowie sechs Abteilungsleitungen das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE an seinem Bonner Standort. Gleichzeitig stellte Institutsleiter Prof. Dr. Peter Martini das Portfolio des Fraunhofer FKIE vor und hob dabei die bereits bestehenden Forschungsleistungen des Instituts für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) hervor.
Hintergrund des Besuchs war, Entscheider und Gestalter im Digitalisierungsprozess an einen Tisch zu bringen und den Dialog über die aktuelle FKIE-Forschung für die Öffentliche und Innere Sicherheit zu vertiefen. Denn bei einem Punkt waren sich Innenminister und Institutsleiter sofort einig: »Das Thema Sicherheit ist viel zu komplex, als dass es einer alleine schaffen kann«, bekräftigte Reul. Er sei ein großer Befürworter der Zusammenarbeit von Sicherheitsorganen mit den verschiedenen Stakeholdern: staatlichen Organen, Industrie, Wissenschaft.
Einen kleinen Einblick in die vielfältige Forschungsarbeit am Fraunhofer FKIE erhielt die Delegation am Beispiel von drei ausgewählten Projekten: So präsentierte Professor Ulrich Schade aus der Abteilung »Informationstechnik für Führungssysteme« die Analyse-Plattform »News Hawk«, mit deren Hilfe Social Media-Beiträge zur Unterstützung eines Echtzeit-Lagebilds ausgewertet werden. Hans Peter Stuch, Mitarbeiter der Abteilung »Kommunikationssysteme«, stellte das Projekt »AMBOS« vor – ein System, das Sicherheitsbehörden bei der Abwehr von unbemannten Flugobjekten unterstützen kann. Und schließlich gaben Prof. Dr. Elmar Padilla und Johannes vom Dorp aus der Abteilung »Cyber Analysis & Defense« einen Einblick in das »Firmware Analysis and Comparison Tool« (FACT), das bei einer automatisierten Analyse von Firmware und dem Auffinden von Schwachstellen eingesetzt wird und zuletzt im Rahmen des »Home Router Security Reports 2020« für Schlagzeilen sorgte.
Beeindruckt zeigte sich der Innenminister von der Breite der präsentierten Forschungsfelder: »Was mir an Fraunhofer gefällt, ist, dass hier anwendungsorientiert geforscht wird. «
Auch das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure im Bereich Cybersicherheit in Bonn, die sich in dem Verein Cyber Security Cluster Bonn zusammengeschlossen haben, hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Gästen aus dem Düsseldorfer Innenministerium. »Ich habe hier erst erfahren, was für ein Nukleus für angewandte Cybersicherheit Bonn ist«, so Reul. »Wir haben uns im Cyber Security Cluster Bonn als Top-Player in engster Kooperation zusammengeschlossen, um für mehr Sicherheit im Cyber- und Informationsraum zu sorgen und gemeinsam die Cybersicherheit als gesamtstaatliche Aufgabe voranzubringen«, erläuterte Professor Martini, der als Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft auch den stellvertretenden Vorstandsvorsitz im Cyber Security Cluster innehat.