Auszeichnung
Universität Osnabrück zeichnet René Helmke mit »Förderpreis für Freie Software« aus
Für seine Masterarbeit »Smarter Grid Fuzzing: Effective Greybox Fuzzing for Power Grid Communication Protocols« hat die Universität Osnabrück René Helmke mit dem Intevation-Förderpreis ausgezeichnet. Der Informatiker erhält diesen Preis damit zum zweiten Mal, denn bereits mit seiner Bachelorarbeit war der Student 2019 erfolgreich nominiert.
In seiner in Co-Betreuung durch das Fraunhofer FKIE entstandenen Masterarbeit entwickelt Helmke den »Evolutionary Protocol Fuzzer«, der mithilfe moderner Fuzzing-Techniken die Suche von Sicherheitslücken in Stromnetz-Protokollen verbessern soll. Ein wichtiger Sicherheitsaspekt, denn Stromnetze zählen zu den kritischen Infrastrukturen eines jeden Gesellschaftssystems. Fuzzing ist dabei eine Technik, die durch automatische Interaktion mit einer Software Sicherheitslücken aufdecken kann. Oder, um es mit den Worten des Preisträgers zu erklären: »Man stelle sich ein Programm wie ein Labyrinth mit vielen Gängen vor. Fuzzer erkunden es, führen an jeder Abzweigung Code aus und sollen dann mögliches Fehlverhalten erkennen. Um die Suche zu optimieren, erforscht man Strategien für bessere Navigation und Detektion. Mein Ziel war eine Effektivitätssteigerung für Fuzzing in kritischen Systemen des Stromnetzes.«
Der Intevation-Förderpreis der Universität Osnabrück wird seit dem Jahr 2001 verliehen und ist ein »Förderpreis für Freie Software«. Die Intevation GmbH, ein unabhängiges IT-Dienstleistungsunternehmen, möchte mit ihm Arbeiten fördern und sichtbar machen, die neben einem frei zugänglichen Quellcode weitere Freiheitsrechte in Bezug auf die Benutzung, Verbreitung, Weiterentwicklung und Anpassung der Software gewähren. Helmke: »In meiner Arbeit steht aufgrund des großen Gefahrenpotenzials durch Cyber-Kriminalität, -Spionage und -Sabotage insbesondere der Schutz kritischer Infrastruktur im Vordergrund. Die frei bei GitHub verfügbare Software ermöglicht jedoch einen einfachen Transfer der Methodik auch auf andere Protokolle.«
Den von ihm entwickelten »Evolutionary Protocol Fuzzer« durfte Helmke, der seit März 2021 zum festen Stab der Abteilung »Cyber Analysis & Defense« des Fraunhofer FKIE zählt, vergangene Woche bei der »18th Annual International Conference on Privacy, Security and Trust« im neuseeländischen Auckland vorstellen. Coronabedingt konnte die Konferenz nur virtuell stattfinden, sehr zum Bedauern des jungen Wissenschaftlers: »Da war ich schon enttäuscht, denn wie gern wäre ich dorthin gereist.«
Auch in seiner 2019 mit dem Intevation-Förderpreis ausgezeichneten Bachelor-Arbeit befasste sich Helmke bereits mit einem Thema im Privacy-Sicherheitsbereich. In dieser entwickelte er ein Gerät für erhöhten Datenschutz in Kfz-Netzwerken.