ITF | Informationstechnik für Führungssysteme

Die Abteilung »Informationstechnik für Führungssysteme« (ITF) erarbeitet Architekturen und Interoperabilitätslösungen für verteilte Führungsinformations- und Entscheidungsunterstützungssysteme. Leitbild ist die Erforschung und Entwicklung innovativer Lösungen für Führungsinformationssysteme im Umfeld der vernetzten Operationsführung. Das Ziel ist, Informationsüberlegenheit für die eigenen Kräfte zu schaffen und die Bundeswehr sowie Behörden und Organisationen der zivilen Sicherheit auf diese Weise zu unterstützen.

Kompetenz und Expertise der Abteilung beziehen sich auf zwei Schwerpunkte, die sich aus der Vernetzung der Kräfte und deren Systemen ergeben: auf die Gewährleistung von semantischer und pragmatischer Interoperabilität im Informationsaustausch und auf die Entwicklung von Architekturen, die die geforderte Vernetzung selbst sowie die Durchgängigkeit des Informationsaustausches unterstützen. Untersuchungen zur Informationsanalyse runden das Spektrum ab.

Architektur verteilter Führungsinformationssysteme

Die Forschungsgruppe betrachtet das Thema »Architektur« aus einer technischen und einer methodischen Perspektive. Im technischen Schwerpunkt werden Architekturen, Testbeds und Lösungen für verteilte Führungssysteme im taktischen Bereich entwickelt. Im methodischen Schwerpunkt werden Konzepte und intelligente Software-Tools für den Bereich »Enterprise Architectures« entwickelt, um Projektleiter sowie Stabsbereiche bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu unterstützen.

 

Interoperabilität und Testen

Die Forschungsgruppe »Interoperabilität und Testen« entwickelt Lösungen für den Informationsaustausch zwischen heterogenen Systemen. Ziel ist eine flexiblere, effizientere und robustere Prozessunterstützung. Auf Basis von State-of-the-Art-Technologien werden Konzepte und Prototypen entwickelt. Die Forschungsgruppe berät bei der Migration zu neuen Standards, der Integration von Legacy-Systemen und der Auswahl von Produkten. Eigene Labore und Referenzsysteme ermöglichen unabhängige Tests.

 

Informationsanalyse

Die Forschungsgruppe »Informationsanalyse« entwickelt im Schwerpunkt Lösungen zur automatisierten Analyse von Textdokumenten, darunter auch Beiträgen in den Sozialen Medien. Ziel ist die zeit- und bedarfsgerechte Auswertung von Information als Basis für die Entscheidungsfindung im Kontext militärischer und ziviler Operationen.

 

Kollaborationsprozesse

Die Forschungsgruppe »Kollaborationsprozesse« untersucht Lösungskonzepte zur Optimierung von Arbeitsabläufen in komplexen Führungsprozessen. Zielsetzung ist die Entwicklung von Methoden zur Verbesserung des Lagebewusstseins (Situation Awareness) auf allen Ebenen der Führungsunterstützung. Dazu werden prototypische Lösungskonzepte für unterschiedliche Anwendungsdomänen entwickelt und in empirischen Studien sowie im Rahmen von militärischen Übungen und Einsätzen evaluiert.

 

Systems for Situational Awareness

Die Forschungsgruppe »Systems for Situational Awareness« entwickelt Systeme für die Lagedarstellung und Entscheidungsunterstützung in komplexen Umgebungen. Kernthemen sind die bedarfsgerechte Verfügbarkeit von relevanten Informationen (Actionable Information) für die fundierte Entscheidungsfindung sowie die gezielte Unterstützung der Entscheidungsumsetzung. Ziel der Forschungsgruppe ist es, in sicherheitskritischen Umgebungen effektive und effiziente Prozessabläufe sicherzustellen.

Über 60 Wissenschaftler und wissenschaftsnah arbeitende Techniker nutzen modernste Technologien in hervorragend ausgestatteten Laboren und Arbeitsräumen. Die enge und vielfältige Kooperation mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die Einbindung in wichtige Communities und die Mitarbeit in einschlägigen Gremien auf nationaler und internationaler Ebene bekunden wissenschaftliche Expertise auf Augenhöhe mit anderen Spitzenforschungsinstitutionen.

 

Gremien

  • IST-Panel Chair - NATO Science & Technology Organization: Information Systems and Technology Panel
  • NGVA - NATO Generic Vehicle Architectrue
  • MIP - Multilateral Interoperability Programme
  • DM CaT - C3B/ Data Management CaT
  • CWIX 2016 - Coalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise (CWIX)
  • AFCEA Bonn e.V. (executive board)
 

Presseinformation / 31.1.2024

System »NLytics« siegt bei Wettbewerb

Erneuter Erfolg für FKIE-Wissenschaftler Albert Pritzkau: Beim jüngsten Shared Task-Wettbewerb »CLAIMSCAN 2023«, ausgerufen vom Indian Institute of Technology Delhi, landete sein System »NLytics« auf dem ersten Platz. Es ist Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit der Universität der Bundeswehr München und unterstützt bei der Erkennung von Desinformationskampagnen in Social Media.

 

Projekt

NewsHawk® – Social Media Monitoring

Digitale Medien bieten zahlreiche Vorteile. Sie liefern Informationen, sind für jeden verfügbar und ermöglichen auch den Austausch zwischen Nutzern. Zugleich sind sie aber auch unübersichtlich und haben aufgrund intransparenter Algorithmen ihre eigene Verbreitungsdynamik. Das Fraunhofer FKIE hat mit NewsHawk® ein automatisiertes KI-Tool entwickelt, das das Monitoring der Sozialen Medien unterstützt. 

 

Presseinformation / 1.2.2023

Mithilfe von KI die Datenlage zur Behandlung von Krebs verbessern

Jahr für Jahr erhalten in Deutschland 510.000 Menschen die Erstdiagnose Krebs. Das Projekt TeMeK untersucht, wie die Datenlage zu Erkrankungen und Behandlungen in den Krebsregistern verbessert werden kann, um Therapieerfolge langfristig steigern zu können. Fraunhofer FKIE ist mit seiner Expertise für Künstliche Intelligenz, speziell für Text-Mining und Natural Language Processing, beteiligt.

 

Lokales initiales Krisenmanagement (lokik)

Die ersten Tage und Wochen nach der Flutkatastrophe 2021, die insbesondere das Ahrtal schwer getroffen hat, zeigten vor allem eines: Es fehlte ein System, das Gemeinden und  Hilfsorganisationen ein flexibles Lagebild zur Verfügung stellt, um ad hoc und koordiniert vorgehen zu können. Das Fraunhofer FKIE hat angesichts der unmittelbaren Erfahrungen aus dieser Katastrophe das Projekt »lokik«, kurz für »Lokales initiales Krisenmanagement«, gestartet.

 

KI-gestützte Analyse von Anforderungen

RAT, das »Requirements Analysis Toolkit«, unterstützt Projektmitarbeitende in Unternehmen und Behörden dabei, nicht-eindeutige Anforderungen zu erkennen, zu reformulieren und sich einen Überblick über einen gesamten Projekt-Anforderungsbestand zu verschaffen. Bislang fehlte es an technischer Unterstützung für diese Aufgabe.

 

Interoperabilität bei multinationalen Einsätzen

In einem multinationalen Einsatz operieren Soldaten verschiedener Nationen Seite an Seite, ihre Fahrzeuge sowie die darin verbauten Subsysteme sind in einen Informationsverbund integriert. Voraussetzung hierfür ist die Interoperabilität der Systeme. Sie wird durch Standardisierung möglich. Einer dieser Standards wird gemeinsam mit multinationalen Partnern am Fraunhofer FKIE erarbeitet. 

 

Presseinformation / 17.2.2022

Militärisches Technologie-Radar für die Bundeswehr

Die Bundeswehr ist auf den Technologiefortschritt angewiesen. Mit dem Ziel, Forschungsaktivitäten im Hinblick auf aktuelle technologische Trends und Zukunftsthemen zu monitoren und zu steuern, hat Fraunhofer FKIE MiTeRa entwickelt, das »Militärische Technologie-Radar«. Es nutzt Methoden der Visual Analytics, um die Informationen leicht erfassbar und interaktiv zu visualisieren. MiTeRa wurde nun bei der Bundeswehr in die Nutzung überführt. 

 

Sensorbasierte Überwachung von Agrarflächen

Die Ernährung unserer stetig wachsenden Weltbevölkerung stellt eine der größten globalen Herausforderungen und gleichzeitig eines der wichtigsten Forschungs- und Geschäftsfelder der Bayer AG dar. Im Projekt »SensFArM« hat das Fraunhofer FKIE ein System entwickelt, das die Testfelder, auf denen der Konzern seine aufwendige und kostenintensive Forschung betreibt, überwacht.

 

Prozessoptimierung in der Luftfahrt

Das modulare und flexibel erweiterbare Entscheidungsunterstützungssystem »Intelsys« integriert Informationen heterogener Datenquellen in einer konsistenten georeferenzierten Lagedarstellung. In einem ergonomisch optimierten Lagebild erhalten Anwender in der komplexen, sicherheitskritischen Umgebung »Flughafen« so alle für ihre Aufgaben relevanten Informationen dargestellt. Das System befindet sich am Flughafen Köln/Bonn bereits erfolgreich im Einsatz.

 

Übersicht im Dschungel der Energieforschung

Die Landschaft der Energieforschung wird zunehmend unübersichtlich. Was wird wo und wie durch Bund und Länder gefördert? Transparenz schafft seit Mai 2017 ein zentrales Online-Informationsportal. Es ermöglicht Projektträgern, Politik und Öffentlichkeit den einheitlichen Zugang zu Informationen über Energieforschung in Deutschland. Die Fachontologie für die neu mit dem Portal zur Verfügung gestellte semantische Suche ist eine Entwicklung des Fraunhofer FKIE.

Lagebild für die zivil-militärische Kooperation

In den Einsatzgebieten der Bundeswehr wachsen die Anforderungen an eine effektive zivil-militärische Zusammenarbeit. Vielfältige Informationen sind zu diesem Zweck zu erheben, auszuwerten und zu einem »Zivilen Lagebild« zu verdichten. Dieser Prozess setzt eine durchgängige Kommunikation aller Führungsebenen voraus. Die von Fraunhofer FKIE entwickelte CIMIC Information Management Database (CIMD) demonstriert, wie die bedarfsgerechte Informationsversorgung aller Beteiligten zukünftig umfassend und zeitgerecht sichergestellt werden kann.