Die Abteilung »Cyber Analysis & Defense« (CA&D) widmet sich dem Schutz kritischer Systeme und Infrastrukturen vor Cyber-Angriffen durch die Analyse verwundbarer Systeme, die Absicherung eigener Systeme und Infrastrukturen sowie durch die Analyse von Cyber-Angriffen, Täterwerkzeugen und Akteuren. Mit den Fachkenntnissen in diesen Bereichen der Sicherheit im Cyber- und Informationsraum sind die Forscherinnen und Forscher von CA&D in der Lage, wertvolle Beiträge zum Schutz vor Cyber-Kriminalität, -Spionage und -Sabotage zu leisten.
Die Forschungsgruppe "Botnet Intelligence & Mitigation" beschäftigt sich mit der Aufklärung und Bekämpfung von Botnetzen. Dazu werden Informationen über die Botnetze erhoben, um Strafverfolgung zu unterstützen und Opfer zu warnen. Im Mittelpunkt stehen dabei detaillierte Schadsoftwareanalysen und Sinkholing.
In der Forschungsgruppe "Digital Evidence & Forensics" werden digitale Beweismittel erforscht, um forensische Analysen effektiver und effizienter zu gestalten. Hierzu werden neue mögliche Datenquellen für digitale Spuren untersucht und evaluiert. Gleichzeitig werden Methoden entwickelt, um insbesondere komplexe Ermittlungen handhabbarer zu machen. Letztlich unterstützt die Forschungsgruppe regelmäßig verschiedene Ermittlungsbehörden in laufenden Verfahren.
Die Forschungsgruppe "Malware Analysis and Intelligence" analysiert Malware, Malware-Infrastrukturen und Tätergruppierungen. Dabei verfolgte Ansätze sind robuste Erkennung von Code-Wiederverwendung, Analysen von Treibern und Kernel-Strukturen, Gewinnung von Threat Intelligence und fortgeschrittene Binärcodeanalyse.
Die Forschungsgruppe "Intrusion Detection & Analysis" befasst sich mit der Erkennung und Analyse von Einbrüchen und anderen Bedrohungen in den Netzen von Unternehmen und Behörden. Dazu forscht die Gruppe in den Bereichen Modellierung/ Simulation von Netzwerkeinbrüchen, intelligente Detektion sowie Design von Systemen zur Verarbeitung sicherheitsrelevanter Ereignisse (SIEM-Systeme).
Die Forschungsgruppe "Software and Firmware Security" (SAFE) beschäftigt sich mit der Entwicklung von Methoden zur Identifikation von Sicherheitsproblemen in Software und Firmware zur proaktiven Behebung von Sicherheitsrisiken. Die entwickelten und verwendeten Methoden fallen u.a. in die Bereiche Fuzzing, statische Binäranalyse und Firmware-Analyse. SAFE legt bei der Entwicklung einen besonderen Fokus auf quell-offene Projekte, um die Ergebnisse einer breiten Anwendergruppe zugänglich zu machen.
Die Forschungsgruppe "Secure Mobile Communication“ verbessert die Skalierbarkeit und Sicherheit von drahtlosen Netzwerken für Smart City, Smart Home, Industrie 4.0 sowie in kritische Infrastrukturen. Die Forschungsarbeiten sind besonders gekennzeichnet durch praxisnahe Entwicklungen.
Die Forschungsgruppe "Secure Production and Energy Networks" erforscht Methoden zur Erhöhung der IT-Sicherheit in industriellen Netzen und bei der Energieversorgung durch Sicherheitsanalysen industrieller Systeme und Protokolle, Entwicklung präventiver Sicherheitsmaßnahmen und angepasster Detektionsverfahren. Dafür arbeitet die Gruppe auch an realitätsnahen Simulatoren von industriellen Netzwerken, die sich sowohl für die Sicherheitsforschung, als auch für die praxisorientierte Durchführung von Lehrveranstaltungen und IT-Sicherheitsschulungen eignen.
Die Forschungsgruppe "Maritime Cyber Security" bündelt die Expertise der Abteilung für die Cybersicherheit im maritimen Umfeld. Dazu befasst sich die Gruppe einerseits mit der Sicherheit und Härtung bestehender maritimer Systeme und Schiffsbrücken, andererseits begleitet sie die Entwicklung der zukünftigen (teil-)autonomen Schifffahrt durch Entwicklung innovativer präventiver sowie detektiver Methoden für die steigenden Bedarfe an maritimer Cybersicherheit und Resilienz.
Rund 50 Forscherinnen und Forscher leisten mit ihrer technischen Expertise einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Cyber- und Informationsraum. Durch die Anwendung wissenschaftlicher Methoden, neuester Techniken und Vorgehensweisen sowie durch eine tiefe Verankerung in der Wissenschaftscommunity und das regelmäßige Auftreten auf renommierten Konferenzen wird ein hohes technisches Niveau sichergestellt. Durch die langfristige und intensive Kooperation mit einschlägigen Behörden und Industrien steht hierbei ein starker Realitätsbezug im Vordergrund. Schwerpunkt der Arbeiten ist der Schutz Deutschlands vor existenzbedrohenden Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum.
Um die IT-Security-Experten von morgen bestmöglich auszubilden, engagiert sich die Abteilung »Cyber Analysis & Defense« ganz besonders im Bereich der Lehre. Der Fokus ist hierbei maßgeblich auf die technischen Themen, den starken Praxisbezug und die praktische Anwendung gerichtet. In enger Kooperation mit den folgenden Bildungseinrichtungen bietet das Institut hochaktuelle Forschungsinhalte für Studierende an.