SE | Systemergonomie

Die Abteilung »Systemergonomie« (SE) entwickelt nutzerzentrierte Ansätze weiter und bringt sie zusammen mit technologiefokussierten Perspektiven zu einem stimmigen Zusammenspiel von Menschen, komplexen technischen Systemen und Prozessen. Ziel ist die am Nutzen orientierte, balancierte und ganzheitliche Gestaltung von Systemen. Gleichzeitig achtet die Abteilung auf die Kontrolle und Minimierung der mit diesen Systemen verbundenen existenzbedrohenden Risiken.

Menschzentrierte, technologiebasierte und prozessorientierte Perspektiven werden sinnvoll miteinander kombiniert. Die zentralen Fragestellungen hierbei lauten: Wie kann die Technologie an den Menschen adaptiert werden? Inwieweit kann sich der Mensch durch Training an das System anpassen? Und wie können Organisation und Prozesse Mensch und Technik sinnvoll zusammenbringen?

Ausgehend von den Anforderungen der Kunden und Partner werden Aufgabenstellungen systematisch aufgenommen und in Nutzungsfälle (use cases) strukturiert. Basierend auf Technologiesurveys wird anschließend in enger Abstimmung mit den Auftraggebern ein für die jeweilige Problemstellung geeigneter Rahmen von Lösungs- und Gestaltungsmöglichkeiten eingegrenzt.

In Co-Creation-Workshops werden dann Lösungsalternativen erarbeitet und erste Auswirkungen abgeschätzt. Hierbei werden Methoden des partizipativen Gestaltens eingesetzt, um mit überschaubarem Aufwand Lösungsoptionen bereits früh erleb- und überprüfbar zu machen. Ziel ist es, so das Risiko teurer Fehlentwicklungen zu vermindern. Nach der Entwicklung der Hard- und Software-Prototypen des Zielsystems und der nötigen Mensch-Maschine-Schnittstellen werden diese in umfangreichen Nutzerstudien in Simulation und im Feld überprüft.

 

Kooperative Fahrzeugführung (KFF)

Kooperative Fahrzeugführung und -regelung ist die Zusammenarbeit eines Menschen mit mindestens einem Computer bei der Führung mindestens eines Fahrzeugs. Mensch und Computer formen hierbei wahrnehmungsbasierte Absichten und implementieren diese in Aktivität. Die Abteilung »Systemergonomie« (SE) befasst sich in diesem Kontext mit der Interaktion zwischen Mensch und Maschine und zielt auf die Gestaltung ganzheitlicher, ausbalancierter Mensch-Maschine-Systeme ab.

Gremien/Netzwerke

  • NATO Applied Vehicle Technology Research Task Group (AVT RTG) 290: »Standardization of Augmented Reality for Land Platforms in Combat Environments«
  • NATO Human Factors and Medicine Research Task Group (HFM RTG) 247: »Human-Autonomy Teaming: Supporting Dynamically Adjustable Collaboration«
  • NATO Human Factors and Medicine Panel
  • ISO Normenausschuss AK50

 

Kooperationen

  • RWTH Aachen (Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) - Abteilung Systemergonomie)
 

Mehr Sicht in geschützten Fahrzeugen

Die Bundeswehr verfügt in ihrem Fuhrpark über zahlreiche unübersichtliche Landfahrzeuge, die hohe Anforderungen an ihre Führer stellen. Das Projekt »Sicht- und Fahrunterstützung für geschützte Fahrzeuge« (SiFaU) erforscht Konzepte zur ergonomisch validen, technischen Unterstützung der Sicht und des Fahrens dieser Fahrzeuge sowie Assistenz- und Automatisationssysteme für ihre Steuerung.

 

Automatisiertes Fahren in militärischen Konvois

Eine entscheidende Qualität teil- und hochautomatisierter Fahrzeuge ist, dass Fahrer und Automation kooperativ zusammenarbeiten und der Fahrer jederzeit und in jedem Automationsmodus die Kontrolle übernehmen kann. Das Projekt »Straßentransport mit Assistenzfunktionen von Robotern« (StrAsRob) verdeutlicht dieses Konzept am Anwendungsbeispiel des automatisierten Folgefahrens von militärischen LKWs und belegt es erfolgreich im Simulator.