»I really wanted to be an engineer«

© Fraunhofer FKIE
Als Wissenschaftlerin hat Rocío Gelegenheit, an vielen internationalen Konferenzen und Veranstaltungen teilzunehmen, wie zum Beispiel Ende September 2022 an einer NATO Lecture Series zum Thema »Artificial Intelligence for Military Multiple Sensor Fusion Engines«, bei der viele renommierte KI-Expertinnen und -Experten den aktuellen Stand der Forschung vorstellten. Rocío: »Das war sehr, sehr spannend. Ich habe viel gelernt.«

Rocío, als Spanierin bist du für dein Masterstudium ins deutlich weniger sonnige Deutschland gekommen und anschließend sogar hier geblieben. Die meisten Deutschen würden es wohl eher andersherum machen wollen, zumindest wenn sie ihrem Herzen folgen dürften. Und erst recht, da du aus dem wunderschönen Marbella (Málaga) kommst, das zu den beliebtesten Urlaubszielen an der Costa del Sol zählt. Wie geht es dir jetzt mit dieser Entscheidung?

Rocío: Mir geht es sehr gut damit. Ja, ich bin in Marbella geboren. Meine Familie lebt dort immer noch. Studiert habe ich in Málaga, das etwa 60 km weiter nördlich von Marbella an der Küste Andalusiens liegt. Dort habe ich meinen Bachelor in »Telecommunications Engineering« gemacht. Denn das war immer mein Traum: etwas mit Engineering zu studieren! Mathematik, Physik, Technisches Zeichnen – diese Fächer haben mir immer schon mehr gelegen als alle anderen.

Wegen der perspektivisch besseren Arbeitschancen und -bedingungen habe ich mich dann an der RWTH Aachen für mein Masterstudium in Elektrotechnik beworben und bin dort 2019 gestartet. Im September 2021 habe ich es mit meiner Masterarbeit zum Thema »Optimized Receiver Systems Preserving Maximum Relevant Mutual Information« abgeschlossen. Einen Monat später bin ich am Fraunhofer FKIE gestartet. Und hier bin ich jetzt und sehr froh!

 

Wie bist du zum Fraunhofer FKIE gekommen?

Rocío: Erste Berührungspunkte mit Fraunhofer hatte ich bereits an der RWTH. Dort habe ich als wissenschaftliche Hilfskraft für das Fraunhofer FHR gearbeitet, unserem Schwesterinstitut hier auf dem Campus in Wachtberg. Sowohl das Fraunhofer FHR als auch das Fraunhofer FKIE bieten dort Lehrveranstaltungen an.

In einem Semester, das eigentlich einem Praktikum vorbehalten war, welches jedoch coronabedingt ausfiel, hatte ich plötzlich Leerlauf. Um es nicht sinnlos verstreichen zu lassen, habe ich beschlossen, freiwillig Lehrveranstaltungen und Vorlesungen zu besuchen, die mich interessieren. So bin ich in einem Kurs von Dr. Marc Adrat, Leiter der Forschungsgruppe »Software Defined Radio« am FKIE, gelandet.

Ich fand das Thema sehr spannend und habe, weil er mich dazu ermutigt hatte, sogar an der abschließenden Prüfung des Kurses teilgenommen, obwohl ich am Anfang Zweifel hatte. Bei der Prüfung schloss ich sehr gut ab und so habe ich ihn gefragt, ob ich nicht meine Masterarbeit bei ihm schreiben und er mir ein Thema dafür anbieten könnte. Er hat mich dann zurückgefragt, ob ich nicht auch Lust dazu hätte, für ihn als Praktikantin am FKIE zu arbeiten. Eine tolle Fügung des Schicksals!

 

Woran arbeitest du gerade?

Rocío: Momentan arbeite ich mit daran, Kommunikation mithilfe von maschinellem Lernen zu verbessern, also Interferenzen zu verringern bzw. nach Möglichkeit sogar ganz auszuschalten.

 

Was gefällt dir besonders am FKIE?

Rocío: Ich fühle mich hier sehr unterstützt. Ich mag meine Kollegen und kann sie immer alles fragen. So helfen sie mir beispielsweise gerade dabei, ein Thema für meine Promotion mit der Universität der Bundeswehr abzustimmen.