Dr. Alexander Charlish als erster Fraunhofer-Wissenschaftler mit Radar-Forschungspreis der IEEE ausgezeichnet
Er ist der erste Fraunhofer-Forscher und der zweite Deutsche, der mit dem renommierten »Fred Nathanson Memorial Radar Award« der IEEE ausgezeichnet wurde: Dr. Alexander Charlish, Wissenschaftler und Forschungsgruppenleiter am Fraunhofer FKIE, erhielt die internationale Auszeichnung für seine herausragenden Arbeiten im Bereich Radar-Ressourcenmanagement und kognitives Radar.
Seit 1985 verleiht die IEEE, das »Institute of Electrical and Electronics Engineers«, den Award an junge Forscher unter 40, die sich in ganz besonderer Weise um die Weiterentwicklung der Radartechnik verdient gemacht haben. »Die IEEE ist die weltweit führende Ingenieursgesellschaft für Elektro- und Informationstechnik. Es gibt für Wissenschaftler aus diesen Bereichen keine größere Sichtbarkeit«, so Professor Wolfgang Koch, Leiter der Abteilung Sensordaten- und Informationsfusion (SDF) am Fraunhofer FKIE. »Mit dieser bedeutenden Auszeichnung ist Dr. Charlish in die Riege der ganz großen Radar-Forscher aufgenommen worden«, so Professor Koch, der es sich nicht nehmen ließ, seinem engen Mitarbeiter in einer Video-Botschaft zur Auszeichnung zu gratulieren. „Alexander Charlish setzt damit eine Tradition unserer Abteilung fort, die von dem Pionier Günter van Keuk und seiner ‚van Keuk Equation‘ des Radarmanagements begründet wurde“. Coronabedingt bekam der 36-jährige Charlish den Preis im Rahmen der rein virtuell stattfindenden »2021 IEEE Radar Conference« überreicht.
Auch FKIE-Institutsleiter Professor Peter Martini zeigte sich sichtlich stolz: »Ich freue mich sehr über diese internationale Anerkennung der Forschungsergebnisse von Dr. Charlish. Seit dem Abschluss seiner Promotion 2011 hat er am Fraunhofer FKIE wichtige Sensor-Themen hervorragend besetzt, er trägt mit seiner Arbeit zum großen Erfolg unseres Instituts im Bereich Radar bei.«
In dem Forschungsfeld »Sensor-Ressourcenmanagement« geht es vor allem darum, die Automatisierung der technischen Intelligenz der Sensortechnik weiterzuentwickeln und zu optimieren: »Die Aufgabe liegt darin, Multifunktionssensoren automatisch zu konfigurieren und sie somit an ihre Umgebung anzupassen. Das Management umfasst Wahrnehmung und Aktion und führt so zu einem kognitiven System«, erklärt Dr. Charlish seine wissenschaftlichen Arbeiten. »Automatisierung ist vor allem wichtig, weil der Mensch nicht die benötigten Fähigkeiten besitzt, um komplexe Sensoren selbst zu steuern. Aus diesem Grund wird die Automatisierung kognitiver Fähigkeiten auch im Bereich der Radar-Systemtechnik immer bedeutsamer, wenn man die Signalerzeugung und Signalverarbeitung für die Anwendung optimiert nutzen möchte.« Die praktische Anwendung hat Dr. Charlish stets im Blick: Zahlreiche seiner Forschungsprojekte konnten bereits in Kooperation mit verschiedenen Industrieunternehmen, wie zum Beispiel der Firma Hensoldt, in die Praxis transferiert werden.
Ein Ergebnis der tollen Teamleistung am Fraunhofer FKIE, wie Dr. Charlish betont: »Denn auch wenn ich jetzt mit diesem Preis ausgezeichnet wurde, wären meine wissenschaftlichen Arbeiten nicht ohne meine Kolleginnen und Kollegen in meiner Forschungsgruppe möglich gewesen.«