Mit dem Deutschen Rettungsrobotik-Zentrum (DRZ) ensteht ein nationales Kompetenzzentrum für die Entwicklung zukünftiger Robotersysteme zur Entlastung von Rettungs- und Einsatzkräften in gefährlichen Situationen oder menschenfeindlichen Umgebungen. Zu diesem Zweck wird ein umfangreiches Netzwerk geschaffen, das Fähigkeiten branchenübergreifend und interdisziplinär zusammenführt. Durch die unmittelbare Einbeziehung der Anwender, der technischen Vernetzung der Partner und der Einrichtung sogenannter »Living Labs«, in denen die entwickelten Robotersysteme gemeinsam erprobt werden, ist ein hoher Praxisbezug gewährleistet.
DRZ-Zentralstandort ist Dortmund. Das Fraunhofer FKIE, das im DRZ-Trägerverein stellvertretend die Mitgliedschaftsrechte der Fraunhofer-Gesellschaft ausübt, bietet eine weitere Außenstelle am Standort Wachtberg.
Vorrangige Aufgabe des FKIE im DRZ ist die Ausgestaltung und Entwicklung schwerer kettengetriebener robotischer Outdoor-Plattformen, im Speziellen der Demonstratorklasse D3. Ein weiterer Schwerpunkt seines Arbeitspakets ist die federführende Entwicklung eines plattformübergreifenden technischen Modularisierungskonzepts für die DRZ-Robotersysteme und die Betreuung der Partner bei dessen exemplarischer Umsetzung.
Kerngedanke hierbei ist, dass das zu entwickelnde Modularisierungskonzept einen technischen Kondensationspunkt für die partnerübergreifende Zusammenarbeit darstellt und eine Vergleichbarkeit zwischen funktionell trennbaren Robotergruppen schafft. Für die Einsatzkräfte bieten modular aufgebaute Robotersysteme nach Einschätzung des DRZ zudem den Vorteil, dass sie eine flexible Bestückungsmöglichkeit je nach gefordertem Einsatzprofil schaffen. Auch aus wirtschaftlicher Sicht sind modulare Funktionsgruppen in zweifacher Hinsicht sinnvoll: Sie vereinfachen Wartung und Austausch von Ersatzteilen und vermeiden Hardware-Dopplungen in der Anschaffung. Dies ist gerade vor dem Hintergrund des strategischen DRZ-Ziels, mithilfe weiterer Kooperationen und durch den Gewinn neuer Mitglieder die Einstiegshürde zur technischen Teilhabe an den DRZ-Robotersystemen maximal für alle zu senken, ein wichtiges Kriterium.